» presse/pressemitteilung/Förderprogramme für den Wohnheimneubau: Hochschulbündnis Potsdam fordert Finanzhilfen von Bund und Land
Potsdam, 14.10.2019 – Am heutigen Montag findet auf Einladung des Deutschen Studentenwerks (DSW) eine Fördertagung zum studentischen Wohnheimbau statt. Es nehmen neben den Ansprechpartner*innen der einzelnen Studenten- und Studierendenwerke auch Vertreter*innen aus Ministerien und Abgeordnete des Bundestages daran teil. Auch die ministeriellen Vertreter*innen auf Landesebene sind zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Bei der Tagung beraten der Bund und die Länder gemeinsam zu möglichen Förderinstrumenten. Bereits im April dieses Jahres wurde der Artikel 104 d im Grundgesetz geändert. Demnach kann der Bund den Ländern nun Finanzhilfen im Bereich des sozialen Wohnungsbaus gewähren. Die ab 2020 avisierten Finanzhilfen sollen auch für Zuschüsse zum Wohnheimneubau bzw. zur -sanierung eingesetzt werden.
Der Geschäftsführer des Studentenwerks Potsdam, Peter Heiß, begrüßt die Initiative des Bundes: „Die Versorgung von Studierenden mit preisgünstigem Wohnraum ist und bleibt eine Herausforderung. In einer beliebten Hochschulstadt wie Potsdam wird das besonders deutlich. Damit die Schere zwischen Studierendenzahlen und Wohnheimplatzangebot zukünftig nicht noch weiter auseinandergeht, müssen sich die einzelnen Akteure gemeinsam stark machen. Die in Aussicht gestellten Mittel des Bundes sind ein wichtiger Baustein.“ Heiß verweist gleichzeitig auf die Zuständigkeit des Landes Brandenburg: „Damit mehr Wohnheime gebaut und auch saniert werden können, braucht es gleichermaßen die finanzielle Unterstützung des Landes. Nur wenn sich die Förderinstrumente von Bund und Land beim Thema studentisches Wohnen sinnvoll ergänzen, werden wir die prekäre Situation zu einem Besseren wenden können. Die künftige Landesregierung muss hierfür ein gutes Fundament schaffen.“
Die bisherige Landesregierung verfuhr bei der Finanzierung von Neubauprojekten nach der Devise, dass sämtliche Bundesmittel, die die Brandenburger Studentenwerke hätten einwerben können, in vollem Umfang aus den Landesmitteln gestrichen worden wären. Das Hochschulbündnis Potsdam fordert die Landesregierung auf, an dieser Stelle nachzubessern.
Der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Dr. Oliver Günther, sieht ebenfalls Verbesserungsbedarf bei der Schaffung von mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende: „Wir sind eine wachsende Universität. Alleine im Bereich Lehramt schaffen wir derzeit 2.000 zusätzliche Studienplätze, um dem Lehrermangel in Brandenburg beizukommen. Zu einer exzellenten Hochschulausbildung gehören gleichermaßen gute soziale Rahmenbedingungen auf dem Campus. Ein günstiger Platz im Wohnheim ist für einige Studierende der Türöffner zum Wunschstudienplatz. Derzeit kann das Studentenwerk Potsdam aber nur etwa 9 % der Studierenden mit einer bezahlbaren Bleibe versorgen. Hier muss etwas passieren. Zur Erhöhung dieser Quote müssen dem Studentenwerk ausreichende Mittel und passende Instrumente zur Verfügung gestellt werden.“
Das Hochschulbündnis Potsdam wurde im August 2019 gegründet und vereint die Hochschulleitungen sowie Studierendenvertretungen der Universität Potsdam, der Fachhochschule Potsdam und der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Außerdem ist das Studentenwerk Potsdam Bündnismitglied. Das Hochschulbündnis sucht in dem Zusammenschluss nach gemeinsamen Lösungsansätzen für verbesserte soziale Rahmenbedingungen im Studium.
Lisa-Marie Maliga [14. Oktober 2019]
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