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Liebe Studierende der Universität Potsdam,
wir möchten euch heute über die neuesten Entwicklungen in Bezug auf das Semesterticket und das 49-Euro-Ticket, also das sogenannte „Deutschlandticket“, informieren. Zunächst möchten wir uns dafür entschuldigen, dass wir euch lange Zeit keine Informationen dazu geben konnten. Leider lag das an der schlechten Informationspolitik des VBB und des zuständigen Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) in Brandenburg. Wir wurden erst heute Morgen vom VBB und dem Ministerium in einem eilig einberufenen Termin vor vollendete Tatsachen gestellt.
Das Deutschlandticket kostet in seiner aktuellen Variante 49 Euro. Durch das Semesterticket haben wir Studierende davon bereits pro Monat 33,33 Euro bezahlt. Es ist daher logisch, dass Studierende lediglich ein Zusatzticket benötigen, in Brandenburg in Höhe von 15,67 EUR pro Monat. Gemäß des Beschlusses der Verkehrsministerkonferenz von März dieses Jahres haben sich die Länder und der Bund darauf geeinigt, eine Upgrade-Lösung einzuführen, sodass Studierende nicht im Form einer Doppelbelastung benachteiligt werden.
Leider ist es dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) und den vertragshaltenden Verkehrsunternehmen nicht gelungen, eine Lösung bis zum Start des Deutschlandtickets am 01.05.2023 anzubieten, die Studierenden eine Partizipation am Deutschlandticket von Beginn an ermöglicht.
In dem heutigen Gespräch wurde uns mitgeteilt, dass das MIL und der VBB beabsichtigen, eine Firma namens Digital H GmbH, ride-ticketing.de mit Sitz in Grevenbroich zu beauftragen, eine App zur Verfügung zu stellen, über die eine Upgrade-Lösung in Höhe von 15,67 Euro pro Monat umgesetzt werden soll. Im Rahmen des heutigen Gespräches wurde jedoch klar, dass der Start zum 1. Mai definitiv nicht gehalten werden kann. Studierende können somit nicht pünktlich am Deutschlandticket teilnehmen. Als Grund wurden uns Probleme in der Abwicklung genannt, sowie Vorgaben des Bundes, dass ein Deutschlandticket einen QR-Code haben muss, den sich der VBB nicht in der Lage sieht, auf Papiertickets zu drucken, die man am Automaten erwerben kann. Es scheitert also tatsächlich am Ende an einem QR-Code und der Tatsache, dass es wohl gerade nicht genügend beschreibbare Chip-Karten auf dem Markt gibt, die dafür benötigt werden würden.
Das Problem ist auch gerade, dass hier noch nichts sicher ist. Zwar hat uns das Ministerium versichert, dass die Verträge schon unterschrieben sind, jedoch sind viele Punkte noch nicht geklärt. Außerdem konnten die meisten unserer Fragen nicht wirklich zufriedenstellend beantwortet werden.
Hier ein Auszug aus den nun noch offenen Fragen:
Wann kann das Angebot von Studierenden genutzt werden?
Nach unseren Informationen gibt es noch keine verbindliche Road-Map. Es wird „gehofft“, dass das Angebot ab dem 1.6. starten kann.
Datenschutz?
Hochschulen, die nicht über die geforderte Schnittstelle verfügen, sollen laut unserer Info, die Daten der betroffenen Studierenden im Vorfeld per CSV-Datei zur Verfügung stellen. Wie wird hier gewährleistet, dass die betroffenen Studierenden der Datenverarbeitung im Vorfeld zustimmen?
Wie wird der Datenschutz allgemein gewährleistet?
Wer haftet für den Datenschutz?
Wurden die Datenschutzbeauftragten des Landes und des Bundes einbezogen?
Wie kann sichergestellt werden, dass dem Zahlungsanbieter nicht alle Daten zur Verfügung gestellt werden?
Ist Barzahlung möglich?
Analoge Möglichkeit?
Wie kann sichergestellt werden, dass auch Personen, die das Ticket nicht digital kaufen möchten oder aufgrund fehlenden Smartphones nicht können, eine Möglichkeit zur Teilnahme am Deutschlandticket haben?
Ist das Ausdrucken des Tickets möglich?
Wird das Ticket auch an den Schaltern der Verkehrsverbände angeboten? („
Barrierefreiheit?
Können die App und die Teilnahme am Deutschlandticket barrierefrei genutzt werden?
Wie wird sichergestellt, dass Personen mit besonderen Bedürfnissen und körperlichen Einschränkungen am Deutschlandticket teilnehmen können?
=>Es muss auch eine analoge Lösung zur Verfügung gestellt werden.
SCHUFA-Abfrage?
Wie wird sichergestellt, dass Studierende trotz eines negativen SCHUFA-Eintrags am Deutschlandticket teilnehmen können?
Wie kann sichergestellt werden, dass alle Studierenden am Deutschlandticket teilnehmen können?
?
Wer ist Vertragspartner?
Unserem Kenntnisstand nach müssen die Studierendenvertretungen einen Vertrag mit einem Unternehmen abschließen, um den Studierenden eine Teilnahme am Deutschlandticket zu ermöglichen. Wir haben diesen Vertrag jedoch noch nicht erhalten. Selbst wenn wir wollten, könnten wir also nicht zum 1.5. starten. Sobald wir diesen Vertrag erhalten werden wir ihn prüfen und sobald uns ein Ergebnis vorliegt euch informieren.
Kostenausgleich für Studierendenschaften?
Die Studierendenschaften finanzieren sich über die Beiträge der Studierenden. Es ist nicht Aufgabe der Studierenden, die Inkompetenz der Abwicklung zu finanzieren. Die zusätzlichen Kosten für die Studierendenschaften müssen von den zuständigen Stellen erstattet werden. Die Abwicklung des 9-Euro-Tickets musste aus den Kassen der Studierenden finanziert werden, das bedeutet, dass dieses Geld für studentische Projekte gefehlt hat – wir sind nicht bereit erneut studentische Projekte zu Gunsten politischer Versprechen zu opfern! („Diese Kosten müssen selbst getragen werden!“)
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Wie ihr seht, sind mehr neue Fragen aufgetaucht, als wir vor hatten zu stellen. Wir wurden auf nächste Woche vertröstet, in der wir weitere Informationen erhalten sollen. Bis dahin bitten wir um Geduld.
Wir möchten euch darauf deswegen dringend hinweisen, dass Deutschlandtickets, die außerhalb dieser vom Ministerium wohl präferierten Lösung erworben werden, NICHT erstattet werden können. Weder über den AStA noch über den VBB. Auch wenn dies absolut nicht zufriedenstellend ist, bitten wir euch, individuell zu prüfen, ob sich das Ticket für 49 Euro im Mai lohnt, wenn ihr bereits ein Semesterticket besitzt, das im gesamten VBB-Gebiet gilt. Für einzelne Studis kann es sich trotzdem lohnen.
Bitte glaubt uns, wie unangenehm die Situation hier für uns ist. Wir sind stets bemüht, das Beste für die Studierenden herauszuholen. Dazu ist jedoch auch der Wille der Verhandlungspartner notwendig. Vor allem ist die Betrachtung der Bedürfnisse der Studierenden im Planungsprozess ausschlaggebend. Man schafft Akzeptanz nur durch Beteiligung – dies zu Vermitteln und zu Fordern werden wir nicht müde.
Vielleicht ein kleiner Trost, der eigentlich keiner sein sollte. In Gesprächen die ich heute mit Studierenden aus den 16 Bundesländern geführt habe, wurde klar, dass es in keinem Bundesland mit den Semestertickets gerade funktioniert – wir befinden uns hier im Austausch und planen deutschlandweit weitere Aktionen um klar zu machen, dass Studierenden hier mal wieder vergessen wurden.
Wir hoffen, dass diese Informationen euch trotzdem erstmal helfen und entschuldigen uns noch einmal für die verspätete Mitteilung. Wenn ihr weitere Fragen habt, wendet euch bitte an uns. Bitte habt Verständnis, dass wir oft auf Grund der vielen Nachrichten die uns zu den Themen erreichen nicht jede Nachricht einzeln beantworten können. Eure Nachrichten werden aber gelesen und gesammelt in solchen Infosmails beantworten.
Wir geben unser Bestes euch weiter und schnell zu informieren.
Danke für euer Verständnis und eure Geduld.
Matthias Weingärtner
Verhandlungsführer
Beauftragter für Semesterticketfragen der Universität Potsdam
weingaertner@uni-potsdam.de
Daniel Schuster
Vorsitzender des AStA der Universität Potsdam
dschuster@astaup.de
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Dear students of the University of Potsdam,
Today we would like to inform you about the latest developments regarding the semester ticket and the 49-Euro-Ticket, the so-called „Deutschlandticket“. First of all, we would like to apologise for not being able to give you any information about this for a long time. Unfortunately, this was due to the poor information policy of the VBB and the responsible Ministry for Infrastructure and Regional Planning (MIL) in Brandenburg. Only this morning we were presented with a fait accompli by the VBB and the Ministry in a hastily convened meeting.
The current version of the Deutschlandticket costs 49 euros. Through the semester ticket, we students have already paid 33.33 euros of that per month. It is therefore logical that students only need an additional ticket, in Brandenburg to the tune of 15.67 euros per month. According to the resolution of the Conference of Transport Ministers [Link 1] of March this year, the federal states and the federal government have agreed to introduce an upgrade solution so that students are not disadvantaged in the form of a double burden.
Unfortunately, the Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), the Ministry of Infrastructure and Regional Planning (MIL) and the transport companies holding the contracts did not succeed in offering a solution by the start of the Deutschlandticket on 1 May 2023 that would allow students to participate in the Deutschlandticket from the beginning.
In today’s conversation, we were informed that the MIL and the VBB intend to commission a company called Digital H GmbH, ride-ticketing.de, based in Grevenbroich, to provide an app through which an upgrade solution of 15.67 euros per month is to be implemented. During today’s discussion, however, it became clear that the launch on 1 May can definitely not be kept. Students will therefore not be able to participate in the Deutschlandticket on time. The reason given to us was problems in processing, as well as federal requirements that a Deutschlandticket must have a QR code, which the VBB does not feel able to print on paper tickets that can be purchased at ticket machines. So in the end, the QR code and the fact that there are probably not enough recordable chip cards on the market that would be needed for this are the only things that are failing.
The problem is that nothing is certain yet. Although the ministry has assured us that the contracts have already been signed, many points have not yet been clarified. Moreover, most of our questions could not really be answered satisfactorily.
Here is an excerpt from the questions that are now still open:
When can the offer be used by students?
According to our information, there is no binding road map yet. It is „hoped“ that the offer can start from 1.6.
Data protection?
According to our information, universities that do not have the required interface should make the data of the students concerned available in advance via a CSV file. How is it guaranteed that the students concerned agree to the data processing in advance?
How is data protection guaranteed in general?
Who is liable for data protection?
Have the data protection officers of the state and the federal government been involved?
How can it be ensured that not all data is made available to the payment provider?
Is cash payment possible?
Analogue possibility?
How can it be ensured that people who do not want to buy the ticket digitally or cannot do so because they do not have a smartphone also have an opportunity to participate in the Deutschlandticket?
Is it possible to print out the ticket?
Is the ticket also offered at the counters of the transport associations?
Accessibility?
Can the app and participation in the Deutschlandticket be used barrier-free?
How is it ensured that people with special needs and physical limitations can participate in the Deutschlandticket?
=>An analogue solution must also be made available.
SCHUFA query?
How is it ensured that students can participate in the Deutschlandticket despite a negative SCHUFA entry?
How can it be ensured that all students can participate in the Deutschlandticket?
?
Who is the contractual partner?
As far as we know, the student representatives have to sign a contract with a company in order to enable students to participate in the Deutschlandticket. However, we have not yet received this contract. Even if we wanted to, we would not be able to start on 1 May. As soon as we receive this contract, we will check it and inform you as soon as we have a result.
Cost compensation for student bodies?
The student bodies are financed by the students‘ fees. It is not the students‘ task to finance the incompetence of the administration. The additional costs for the student bodies must be reimbursed by the responsible bodies. The handling of the 9-Euro-Ticket had to be financed from the students‘ coffers, which means that this money was missing for student projects – we are not prepared to sacrifice student projects again in favour of political promises! („These costs have to be borne by ourselves!“)
– – –
As you can see, more new questions came up than we intended to ask. We have been put off until next week, when we should receive more information. Until then, we ask for your patience.
We would therefore like to point out that Germany tickets purchased outside of this solution, which is probably preferred by the Ministry, CANNOT be refunded. Neither via the AStA nor via the VBB. Even though this is absolutely not satisfactory, we ask you to check individually whether the ticket for 49 euros in May is worth it if you already have a semester ticket that is valid in the entire VBB area. It may still be worth it for individual students.
Please believe how unpleasant the situation is for us here. We always try to get the best out of it for the students. However, this also requires the will of the negotiating partners. Above all, considering the needs of the students in the planning process is crucial. Acceptance can only be achieved through participation – we never tire of communicating and demanding this.
Perhaps a small consolation, which really shouldn’t be one. In conversations I had today with students from the 16 federal states, it became clear that the semester tickets are not working in any of the federal states – we are in an exchange here and are planning further actions throughout Germany to make it clear that students have once again been forgotten here.
We hope that this information will help you for the time being and apologise once again for the delay. If you have any further questions, please contact us. Please understand that due to the large number of messages we receive, we are often unable to answer each message individually. However, we will read your messages and reply to them collectively in such info mails.
We will do our best to keep you informed as quickly as possible.
Thank you for your understanding and patience.
Matthias Weingärtner
Negotiator
Representative for semester ticket issues at the University of Potsdam
weingaertner@uni-potsdam.de
Daniel Schuster
Chairman of the AStA of the University of Potsdam
dschuster@astaup.de
Tags: 49€Ticket, semesterticket
[30. April 2023]
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